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Nordlichter
Uta Schulz

Radwandern in Skandinavien: Karten und alle Routen

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Uta Schulz

Das beste an der Planung einer Radtour ist der Moment der Entdeckung einer neuen Route und die Vorstellung, wie du all die Kilometer durch die Landschaft radelst, die frische Luft atmest, sie selbst erlebst, oder? Genau das haben wir gemacht, als wir alle Fernradrouten in Norwegen, Schweden und Finnland recherchiert haben. So aufregend, dass wir gleich losradeln wollten! In diesem Artikel findest du alle Routen in Skandinavien, die wichtigsten Fakten und GPS-Dateien zum Herunterladen. Jetzt brauchst du dir deinen Fahrradurlaub nur noch auszusuchen.

Radwandern in Skandinavien

Skandinavien – das sind Norwegen, Schweden und Finnland. Sie haben vieles gemeinsam, manches aber auch nicht.

Weiße Nächte und Nordlichter

Gemeinsam sind diesen 3 Ländern die weißen Nächte im Sommer. Du kannst je nach Breitengrad fast bis Mitternacht Rad fahren. Bereits im September dagegen werden die Tage kürzer und kannst du Polarlichter sehen. Tipp: am besten eignet sich dafür die Gegend um den 70. Breitengrad, die Lofoten zum Beispiel auf der Küstenroute in Norwegen, oder Rovaniemi auf dem EuroVelo 11 durch Finnland. Aber auch anderswo kannst du Glück haben und das grüne Leuchten am Himmel sehen.

Mücken am See

Eine weitere berühmte Gemeinsamkeit sind die Mücken. Ab Juni haben die Biester Saison. Sie verschwinden beim ersten Frost, also irgendwann ab September. Beim Radfahren stören sie dich zunächst nicht. Sobald du dich aber gemütlich am Ufer eines der unzähligen idyllischen Seen niederlässt, solltest du vorbereitet sein: ein Mückennetz für den Kopf und mückendichte Kleidung. Glückerweise sind die Abendstunden so kühl, dass du die Kleidung sowieso tragen würdest. Die spektakulären Aussichten und weiten einsamen Landschaften werden dich für den Aufwand entschädigen. Lass dir von ein paar Mücken deinen Fahrradurlaub nicht verderben.

Regen im Fahrradurlaub

Wir reden hier nichts schön: ein Skandinavien-Urlaub ohne Regen ist extrem unwahrscheinlich. Im Sonnenschein Rad fahren ist eine feine Sache, aber mit der richtigen Regenkleidung und einem passenden Zelt lässt sich die Urlaubslaune auch bei schlechtem Wetter aufrechterhalten. So geht's: Akzeptiere den Regen. Besonders in Schweden und Finnland sieht die Landschaft auch im Regen schön aus, oder gerade dann! Die Tropfen glitzern auf Moos und Flechten und das Grün der Wälder springt dich geradezu an.

Kleidung: Es gibt keine 100-prozentig dichte Regenkleidung. Sie zögert das Nasswerden nur hinaus. Irgendwann läuft das Wasser in den Kragen, in die Ärmel, von der Jacke in die Hose, von der Hose in die Schuhe. Du könntest so lange fahren, bis du merkst, dass deine Kleidung aufgibt und dich dann unterstellen oder dein Zelt aufbauen. Wirst du komplett nass, solltest du weiterfahren, bis du zu einem Ort kommst, wo du dich trocknen kannst.

Regenkleidung ist nur sinnvoll, wenn es kalt genug ist. Sonst schwitzt du unter der Kleidung so, als wärst du ohne gefahren. In Skandinavien ist es bei Regen kalt. Besonders in Norwegen, wo der Regen stürmischer ist. Stabile, richtig dichte Regenkleidung lohnt sich hier. Gewicht und Atmungsaktivität sind zweitrangig, wenn dir deine Urlaubsstimmung lieb ist.

Dein Zelt sollte regentauglich sein. Praktisch ist ein Vorraum, in dem man kochen und den Regen mal ein paar Stunden aussitzen kann. Tunnelzelte bieten meist große Vorräume. Sie haben außerdem den Vorteil, dass du das Innenzelt einzeln abbauen kannst. So bleibt es trocken. Beim nächsten Aufbau legst du deine Matte also in ein trockenes Innenzelt. Klingt gut, oder?

Berge

Kommen wir zu den Unterschieden. Die Berge sind in Skandinavien sehr ungleich verteilt. Das Skandinavische Gebirge verläuft komplett durch Norwegen. Das ganze Land ist eine einzige Gebirgskette. Zudem ist die Küste von unzähligen Fjorden zerklüftet. Du wirst in Norwegen sehr viele Höhenmeter machen und viele Kilometer in Ost-West-Richtung, nur um einige Kilometer in Nord-Süd-Richtung voranzukommen. Entschädigt wirst du mit den atemberaubendsten Aussichten der Welt (meine Meinung).

Du kannst Umwege vermeiden, indem du deine Radroute in Norwegen genau vorplanst. Auf weonbikes.com kannst du dir zu allen Routen GPX-Dateien für deine Planung herunterladen. Wenn du's ganz genau wissen willst, hilft dir Matthew von Cycle Norway mit der Routenplanung in Norwegen persönlich weiter.

Im Unterschied zu Norwegen kannst du in Schweden und Finnland einfach drauflos radeln. Im Westen Schwedens gibt es noch bergige Gebiete. Der Osten Schwedens sowie Finnland sind vollkommen flach. Ideal für das Radwandern mit Gepäck.

Tunnel

Apropos Umwege. In Norwegen gibt es tausende von Tunneln. Viele dieser Tunnel sind für Radfahrer gesperrt. Du musst dich im Voraus informieren. Denn es gibt nicht immer eine Alternative, womit wir wieder bei Umwegen wären. In Norwegen solltest du deine Route eben gut vorplanen. Schau dir dazu unseren Norwegen-Artikel mit interaktiver Karte an und diese Website mit Tunneln in Norwegen für Radfahrer.

Radrouten in Norwegen

In dieser Übersicht findest du Norwegens 10 nationale Fahrradrouten sowie die 13 Highlights, die du nicht verpassen solltest, wenn du auf einem dieser Fernradwege entlangradelst. EuroVelo 1 und EuroVelo 12 verlaufen durch Norwegen. Sie decken sich mit dem Küstenradweg. Außerdem führt EuroVelo 3 nach Trondheim. Der stimmt mit der Pilgerroute überein. Die nationalen Fernradwege heißen Nasjonal Sykkelroute und werden mit NSR abgekürzt.

Radrouten in Schweden

Schweden ist ein unkompliziertes Land für Radreisende. Die Routen sind auf der Open Cycle Map eingezeichnet. In dieser Übersicht findest du die wichtigsten Radfernwege in Schweden.

Radrouten in Finnland

Finnland ist flach und ideal für den ersten Fahrradurlaub mit kleinem Budget geeignet. Wildcampen ist erlaubt! EuroVelo 10, EuroVelo 11 und EuroVelo 13 durchziehen das Land. Auf den vielen weiteren Radfernwegen auf Straßen und Waldwegen kannst du einfach drauflosradeln.


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